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Ein Kindergartenkind, die Eingewöhnung

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Seit Anfang Januar geht Schnüpperle nun in den Kindergarten und heute erzähle ich Euch, wie seine Eingewöhnung dort gelaufen ist.
Seit März letzten Jahres, also seit er zwei Jahre alt ist, ging er ja bereits in die Krippe des Kindergartens, in dem ich arbeite. Dort hat er sich sehr wohl gefühlt. Es gab zwar auch mal eine Zeit, in der er nicht gerne gegangen ist, aber im Großen und Ganzen war er dort immer glücklich.
Eigentlich hätte er damals ja schon, wegen seines Alters, in die große Gruppe gekonnt, denn wir nehmen ja bereits Zweijährige in die Regelgruppe auf. Aber das wollte ich absolut nicht, denn ich weiß, was es für so kleine Mäuse bedeutet. Ich sehe es ja tagtäglich und bin absolut kein Fan davon.

Im Herbst letzten Jahres durfte er dann immer mal wieder in der großen Gruppe schnuppern und zeitweise den Vormittag in seiner zukünftigen Gruppe verbringen. Eigentlich hat ihm das auch immer gut gefallen und er wollte immer wieder kommen. Kurz vor den Weihnachtsferien sollte er dann eigentlich täglich nach dem Frühstück in der Krippe in die große Gruppe wechseln um sich so langsam daran zu gewöhnen. Dann wurde er nur leider zwei Wochen vor den Weihnachtsferien krank und ich gleich mit, sodass wir vor den Ferien nicht mehr in den Kindergarten konnten.
Für mich war eigentlich klar, dass die Eingewöhnung dann in diesem Stil nach den Weihnachtsferien fortgesetzt wird, aber ich habe erst einige Male mit seiner Bezugserzieherin aus der Krippe hin und her telefoniert, denn ein Junge, der zeitgleich aus der Krippe wechselte sollte sofort am ersten Tag nach den Ferien wechseln.
Eigentlich hätte ich mir gewünscht, dass unser Sohn mit seinem Freund zusammen wechselt, aber ich wollte auch, dass er sich von seiner Krippengruppe, den Kindern und Erzieherinnen verabschieden kann. Da unser Schnüpperle ein absoluter Kopfmensch ist und über alles sehr viel nachdenkt, hielt ich es für absolut falsch, ihn am ersten Tag im Januar sofort in eine neue Gruppe zu stecken. Also entschieden wir uns gemeinsam dazu, dass er noch einige Tage in seiner Krippengruppe frühstückt und danach wieder in die große Gruppe geht.
Außerdem äußerte er in den Weihnachtsferien immer wieder (eigentlich fast täglich), dass er absolut nicht in diese Gruppe möchte, obwohl er sich dort immer wohl gefühlt hat. Ich habe aber immer wieder mit ihm darüber geredet und ihm erklärt, dass er doch jetzt zu groß ist, für die Krippengruppe und da immer mehr neue ganz Kleine Kinder hinzu kommen.
An einem Tag haben wir dann ein Abschiedsfrühstück für die Krippen-Gruppe gemacht und dann war es endgültig. Unser Sohn war ab diesem Tag kein Krippenkind mehr. Jetzt war er ein Kindergartenkind.

Eigentlich werden Kinder ja bei uns nach dem Berliner Eingewöhnungsmodell eingewöhnt. Hier habe ich darüber schon einmal geschrieben.
Bei Krippenkindern läuft das ganze aber etwas anders und das ist auch gut so. Krippenkinder werden bei uns nicht von ihren Eltern in die Kindergartengruppe eingewöhnt. Das übernimmt die Bezugserzieherin aus der Krippe und zeitgleich die neuen Erzieherinnen aus der größeren Gruppe und ich denke, das ist auch die beste Lösung. Hier arbeiten die Erzieherinnen in unserem Kindergarten Hand in Hand. 
Wenn ich mir vorstelle, ich hätte ihn täglich in die große Gruppe begleitet, hätte er es wahrscheinlich nicht verstanden, warum ich jetzt dabei bin, dann aber irgendwann wieder in eine andere Gruppe (nämlich meine) gehe um dort zu arbeiten.

In der großen Gruppe wird eine halbe Stunde eher gemeinsam gefrühstückt, als in der Krippe, er hat also keine Zeit, um vor dem Frühstück noch zu spielen. Aber ich finde das sehr gut, gerade für die Eingewöhnungszeit. Alle Kinder starten gemeinsam mit einem Frühstück in den Tag und können sich anschließend in Spielgruppen zusammenfinden. Wir machen das in unserer Gruppe auch so.
Für Schnüpperle war das gar kein Problem. Er geht weiterhin in jeder Gruppe mit mir "Guten Morgen" sagen und dann bringe ich ihn in seine Gruppe. Dort sucht er sich dann einen Platz zum Frühstücken aus und wir verabschieden uns mit folgenden Worten "Tschüss Mama, ich hab Dich lieb, wir sind beste Freunde""Tschüss mein Schatz, ich hab Dich lieb, wir sind beste Freunde, ich wünsche Dir einen wunderschönen Tag."
Manchmal geht er noch mit zur Tür und winkt mir, andere Male bleibt er sitzen. Geweint hat er Gott sei Dank noch nie. Und trotzdem ist diese Umstellung nicht so einfach für ihn, das merkt man dann eben Zuhause. Da wurden in den ersten Tagen und auch gerade am Wochenende nochmal alle Regeln und Grenzen ausprobiert. Eigentlich wollte er am liebsten immer auf den Arm und ganz viel Liebe aber auf der anderen Seite war er sauer auf die Situation und verstand es oft nicht, warum es jetzt plötzlich so ist wie es ist.
Na klar, plötzlich ist er in einer Gruppe mit 25 Kindern und zwei Erzieherinnen plus Praktikantin, vorher hatte er den Luxus einer Gruppe mit 10 Kindern und vier Erzieherinnen. Da war immer eine Erzieherin für einen da und das hat ihm in den ersten Tagen sehr gefehlt und er kam sich erstmal ziemlich verloren vor. Dann hat er aber angefangen Bilder für mich zu malen und mir diese rüber in meine Gruppe zu bringen. Das hat ihm irgendwie Sicherheit gegeben, zu sehen, Mama ist weiterhin für mich da, ich kann sie besuchen, wenn mir danach ist. Er wusste aber von Anfang an, er gehört jetzt in diese Gruppe und immer wenn er mich kurz besuchen kommt, geht er wieder in seine Gruppe zurück. Ich finde das eine großartige Leistung mit zweieinhalb Jahren.

Seit letzter Woche kommt er dann immer weniger zu uns herüber, ich denke er ist nun gut angekommen. Trotzdem versuche ich, ihm nicht all zu oft über den Weg zu laufen, weil es ihn immer aus seiner Tätigkeit heraus bringt und er mir in solchen Situationen immer zeigt, dass er doch eigentlich nicht so wirklich glücklich ist. Die Trennung so unter der Zeit fällt ihm dann ziemlich schwer und ich habe Mühe ihn in seiner Gruppe zu lassen. Am schwierigsten ist es momentan noch um die Mittagszeit. Eigentlich ist er zur Mittagsessenszeit müde. Meist treffen wir uns dann im Garten. Wenn es dann rein in die Gruppen zum Essen geht und ich draußen bin, ist er oft weinerlich und will eigentlich überhaupt nicht in seine Gruppe. Aber auch diesen Schritt meistert er oft ohne Tränen.
Er erzählt jeden Tag sehr viel von seinem Tag im Kindergarten und nennt nun auch viele Namen der Kinder, sodass ich merke, er ist angekommen und findet sich zurecht.
Morgens wenn ich mit ihm die Tür zum Kindergarten öffne rufen die Kinder an seiner Garderobe manchmal schon "Haaaaalloooooo!" Das sind die Dinge, die ihm gut tun und ihm Sicherheit geben.

Ich bin mächtig stolz auf mein Kind, dass er diesen großen Schritt, ein Kindergartenkind zu sein, so gut geschafft hat <3

 MAMA AVE-MARIA




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